Ratten und Mäuse gehören zu den Nagetieren und leben in unmittelbarer Umgebung des Menschen. Sie begleiten ihn seit alters her, sind aber in zweierlei Hinsicht sehr schädlich für ihn. Einerseits vertilgen sie wertvolle Vorräte, beschädigen Material und  übertragen andererseits schwere Krankheiten. Die von ihnen verursachten Schäden sind enorm. Allen Versuchen, sie auszurotten, haben sie bisher erfolgreich standgehalten. Hinzukommt, dass sie ein außerordentlich großes Vermehrungspotential besitzen. Deshalb muss man alles dafür tun, um diese Schädlinge von Haus und Hof fernzuhalten.

Zu aller erst ist auf die Einhaltung von Sauberkeit und Hygiene zu achten.
Ratten und Mäuse sind überall dort zu finden, wo Nahrung und schutzbietende Verstecke vorhanden sind. Finden sie die idealen Bedingungen vor, vermehren sie sich explosionsartig. Ein Mäuseweibchen kann 8 bis 10 mal pro Jahr werfen und bei jedem Wurf kommen 6 bis 8 Junge zur Welt. Und nach etwa 10 Wochen sind die Jungen schon wieder geschlechtsreif. Rein rechnerisch entstehen also von einem einzigen Mäusepaar pro Jahr 2000 Mäuse. Ähnlich ist es bei den Ratten, bei denen von einem Rattenpaar bis zu 800 Nachkommen entstehen. Und als Nahrung dient alles, was Mensch und Tier verzehren, bzw. liegen lassen. Wenn Sie als Tierpfleger tätig sind, achten Sie also unbedingt darauf, dass die Tiernahrung nur den Tieren zur Verfügung steht, für die sie gedacht ist. Futterreste müssen grundsätzlich beseitigt werden, genauso, wie die Reste menschlicher Nahrung.

Wenn sich diese Nager erst mal im Haus oder im Stall eingenistet haben ist es außerordentlich schwierig, sie wieder loszuwerden. Ratten besitzen zum Beispiel Fähigkeiten, aus dem Schicksal anderer Ratten zu lernen und sich entsprechend zu orientieren. Das heißt, wenn eine Ratte einen vergifteten Köder frist und deshalb verendet, werden die anderen Ratten diese Köder nicht mehr anrühren. Nun werden Sie denken, statt vergifteter Köder mechanische Fanggeräte aufzustellen. Aber auch hier reagieren die Ratten entsprechend. Ist eine Ratte „in die Falle“ gegangen, warnen sie sich untereinander und meiden anschließend die Fanggeräte.
Nur mit List und hohen Kosten, können diese Tiere dann in die Flucht geschlagen werden. Dabei muss insbesondere auf chemische Bekämpfungsmethoden zurückgegriffen werden. Von den zur Verfügung stehenden Rodentiziden, wirken die sogenannten Antikoagulatien am sichersten. Aufgrund der verzögerten Wirkung der Giftstoffe, können die Ratten keine mehr Köderscheu entwickeln. Das heißt, wenn die Ratten bei einem ihrer Gefährden die Giftwirkung feststellen, ist es auch für sie bereits zu spät – sie haben sich bereits selbst vergiftet. Diese Bekämpfungsmaßnahmen müssen zum Ziel haben, dass ausnahmslos alle Schädlinge beseitig werden. Bleibt nur ein Paar übrig, dann ist die Plage bald wieder da.

Chemische Bekämpfungsmethoden sind zwar sicher, haben allerdings auch viele „Nebenwirkungen“. Das Gift muss so angewendet werden, dass es für andere Tiere und Menschen nicht erreichbar ist und Schaden anrichtet. Das kann letztendlich bedeuten, dass die entsprechenden Räumlichkeiten und Flächen für eine bestimmte Zeit nicht mehr genutzt werden können.

Die gleichen aufwändigen Methoden müssen bei der Bekämpfung von Mäusen angewendet werden. Soweit dürfen Sie es nicht kommen lassen!

Zusammenfassend geben wir Ihnen hiermit ein paar wichtige Tipps, mit denen Sie den Befall mit Mäusen und Ratten vermeiden können.

  1. Wegen der besonderen Wichtigkeit wiederholen wir, dass Sie besonders auf Hygiene und Sauberkeit achten müssen und keine Lebensmittel offen herumliegen lassen dürfen. Alles was die Nager anlocken könnte, muss gut verpackt bzw. in geschlossenen Behältnissen gelagert werden;
  2. Türen und Fenster im Erdgeschoss, sollten Sie geschlossen halten;
  3. Ratten und Mäuse sind ausgezeichnete Kletterer und in der Dunkelheit aktiv.
  4. Beseitigen Sie daher alle Klettermöglichkeiten (Kletterpflanzen us.w.) über die sie an der Hauswand entlang, in ein Fenster oder den Dachboden eindringen können;
  5. Löcher und Nischen, in die sich die Nager einnisten könnten, müssen Sie verschießen;
  6. Überprüfen Sie regelmäßig alle Schlupfmöglichkeiten, Ecken, Nischen, Dachböden und wenig genutzte Räume, ob Sie Mäuse- oder Rattenspuren finden (angenagte Materialien, Kot usw.). Achten Sie auch auf den Geruch, denn der Urin von Mäusen bzw. Ratten riecht (stinkt) unverwechselbar;
  7. Lassen Sie keine offenen Komposthaufen in Hausnähe stehen.